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Rückblick Agenturcamp 2016 in Düsseldorf

  • Lesedauer: 2 Minuten

Das Konzept der Barcamps ist nicht neu: Eine offene Tagung, deren Ablauf die Teilnehmer vor Ort entscheiden. Spezielle Barcamps für Agenturen sind dagegen schon etwas Besonderes. Unser Oberhirte Christian war jetzt beim ersten (und nach Frankfurt dem zweiten deutschen) Agenturcamp in Düsseldorf dabei.


Wer zwei Tage mit rund 90 anderen Inhabern und leitenden Angestellten von Werbeagenturen aus ganz NRW und Deutschland über den Status Quo unserer Zunft, über Vergütungsmodelle, Mitarbeitermotivation und Kundenwünsche spricht, dem raucht danach schon mal etwas der Kopf. Was läge da also näher, als sich zur Sortierung der Gedanken erstmal zu einem gemütlichen Zwiegespräch mit sich selbst zurück zu ziehen. Eine Mitschrift.

Prolog: Ein Agenturcamp ist ein Barcamp, ist eine Unkonferenz, ist ein Treffen Gleichgesinnter, ist immer wieder neu und inspirierend. Ein Treffen von Experten an einem gemeinsamen Ort, ohne eine vorher festgelegte Agenda. Die Sessions werden dann am jeweiligen Vormittag von den Teilnehmern selbst vorgeschlagen. Und danach genauso individuell in Blöcken à 45 Minuten durchgezogen. Vom Vortrag über Diskussionen bis zum gemeinsamen Anstimmen tröstender Klagelieder kann alles dabei sein. Singende Agenturler gab es diesmal jedoch nicht. Vielleicht auch besser, für die Ohren aller Beteiligter... :D

Ort: Ein Hinterhof im Düsseldorfer Süden. Hinter einer Baustelle (hier entsteht gerade ein Garten oder so) liegt das Bürogebäude vom Internet-Telefon-Anbieter Sipgate, der zum Barcamp in seine Räumlichkeiten geladen hat. Vermutlich eine ehemalige Industriehalle. Eine verdammt cool umgebaute Industriehalle.

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Christians-Ich (c01): Boahr, so ein Büro hätte ich für unsere Agentur auch gerne. Echt stylisch.
 
Christians-Über-Ich (c02): Klar, aber am Annakirmesplatz in Düren ist es doch auch schön. Und ob wir uns sowas Extravagantes überhaupt leisten könnten? Damals, in den goldenen Jahren der Werbeagenturwelt vielleicht, aber heute?

Geld, Honorare und Co.
 
(c01) Geld war natürlich auch so ein Thema auf dem Agenturcamp. Verdienen wir Agenturen genug? Wird Kreativität angemessen bezahlt? Wie können wir neue Ertragsfelder erschließen? Fragen über Fragen...
 
(c02) Ja klar, Fragen und Labern können wir Agenturler immer gut. Aber gab's auch Antworten für uns, für _NEUBLCK?
 
(c01) Oh ja! Die beruhigendste für uns vorne weg: Andere Agenturen stellen sich die gleichen Fragen. Patentlösungen hat keiner in der Schublade. Und was das Geld angeht: Wir liegen mit unseren Kalkulationen im guten Mittelfeld. Und es gibt immer noch genug Kunden, die kreative Leistungen schätzen und angemessen vergüten. Sicher nicht wie in den 80ern, aber auch nicht so, dass wir heulen müssten.

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Innovationen, Teambuilding und Recruiting in Werbeagenturen
 
(c02) Wenn wir doch dann so zufrieden sein können, warum müssen wir uns dann überhaupt weiterentwickeln?
 
(c01) Was soll denn diese Frage. Schon im Urlaubsmodus oder was? Wer still steht stirbt, das wusste schon... irgendein Philosoph, dessen Name mir gerade entfallen ist. Aber mal im Ernst: Wir müssen uns aus ganz verschiedenen Gründen weiter entwickeln: Weil wir um Talente auf dem Arbeitsmarkt kämpfen müssen, weil die Kunden Innovationen von einer Agentur erwarten und weil auf kaum einem Gebiet so schnell neue Kommunikationsformen entstehen wie in Werbung, Marketing oder Unternehmenskommunikation.
 
(c01) Okay, stimmt. In einer Session haben wir über Teambuilding und in einer anderen über Mitarbeiterbindungsmodelle "jenseits von Geld" gesprochen. Da haben wir bei _NEUBLCK jetzt schon viel richtiggemacht:
 
_Gleitzeit. Und wer mal einen Arzttermin oder sonstiges tagsüber erledigen muss, der regelt das selbstverantwortlich und arbeitet die Zeit einfach flexibel nach.
_Überstunden? Die sind zum Glück nicht häufig an der Tagesordnung.
_Getränke gibt's auch immer und Süßigkeiten sowieso. Letzteres ist Nervennahrung und immer gut fürs Betriebsklima ;)
 
(c02) Das war wirklich mal interessant zu reflektieren, dass wir viele Sachen schon machen, die gar nicht so selbstverständlich sind. Auch unser geplantes Teamevent in der Kunstakademie Heimbach oder das Angebot, Fortbildungen zu besuchen, sind gar nicht so selbstverständlich. Vielleicht sollten wir das den anderen _NEUBLCKern auch mal wieder sagen.
 
(c01) Erledigt.
 
(c02) Wie jetzt?
 
(c01) Du Hornochse, die lesen auch die Blogeinträge. Vermutlich sogar dann, wenn Du sie schreibst.

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Eigenmarketing von Werbeagenturen
 
(c02) Oder Du :-) Naja, Erkenntnis in jedem Fall: Wir sollten das mehr kommunizieren. Genau wie das Thema Innovationen, neue Produkte und neue Angebote.
 
(c01) Das stimmt. Beim Agenturcamp ist mir klargeworden, dass der Spruch mit dem Schuster und den schlechten Schuhen auch bei uns noch zu häufig zutrifft. Mehr Eigenmarketing. Das wär's. Ich habe auch schon ein paar neue Ideen mitgenommen. Aber dafür müssen wir unsere internen Prozesse noch ein wenig schärfen...
 
(c02) Pssst! Verrate bloß nix von den Ideen. Irgendeiner wird bestimmt in irgendeinem Studio oder in einer Hütte mitlesen. (Vielleicht sogar die NSA?) Das Thema interne Prozesse ist eh viel interessanter.

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Besseres Projektmanagement
 
(c01) Du hast Recht. Hier wurde viel über Softwarelösungen à la Slack, Glip, Basecamp, Flow, Active Collab, Wunderlist, etc. diskutiert. Alles passt irgendwie aber nichts so richtig. Und was machen die Gastgeber von Sipgate (ein Softwareladen!)? Die lösen solche Probleme ganz analog mit Whiteboards und Containerladungen Post-Its. Krass!
 
(c02) Deswegen machen wir jetzt erstmal beides: Wir suchen weiter nach einer Software und haben circa drei Quadratmeter Whiteboard freigeräumt und gefühlte 10 kg Post-Its bestellt. Mal sehen, was dabei rauskommt. Vielleicht bieten wir bei einem der nächsten Barcamps ja nochmal 'ne Session dazu an.
 
(c01) Oder, wenn TROI, unsere Agentursoftware, uns die Tickets bezahlt auch 'ne Demosession dazu. Denn als ich erzählte, dass wir TROI nutzen, wollten bestimmt ein Dutzend Leute eine Demo sehen. Naja, vielleicht werden die auch einfach Sponsor des Agenturcamps. Hans-Gerhard Kühn (Organisator des Agenturcamps) und sein Team hätten es verdient.

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geschrieben von Christian
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